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Gert Postel - ein Mann, der Postbote ist, blendet alle und arbeitet jahrelang als Oberarzt in einer Psychiatrischen Klinik.

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Gert Postel - ein Mann, der Postbote ist, blendet alle und arbeitet jahrelang als Oberarzt in einer Psychiatrischen Klinik.

Gert Postel schloss eine Ausbildung zum Zusteller ab und arbeitete folgend als Postbote.
Später bewarb sich Postel mit einem falschen Abiturzeugnis beim Oberlandesgericht Bremen für eine Ausbildung zum Rechtspfleger, nach vier Monaten flog der Schwindel auf.

Es folgen mehrere Betrugsfälle Postels, er fälscht in den folgenden Jahren unzählige Urkunden und seinen Lebenslauf. Er bekommt mehrere Arzt-Anstellungen – unter anderem als Notfall-Mediziner und stellvertretender Amtsarzt in Flensburg. Dieser Schwindel flog auf, als er seine Geldbörse verlor, in der sich die Ausweise mit zwei verschiedenen Namen fanden. Er wurde 1984 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Was ihn aber nicht abschreckte, sich als Oberarzt der Psychiatrie im sächsischen Krankenhaus in Zschadraß zu bewerben.

Gert Postel arbeitete zwei Jahre lang als psychiatrischer Oberarzt. Postel war unter anderem Weiterbildungsbeauftragter der sächsischen Landesärztekammer im Bereich Psychiatrie, Vorsitzender eines Fachärzteausschusses und Leiter des Maßregelvollzugs. Niemals wurde seine Kompetenz infrage gestellt.

Durch einen Zufall flog der falsche Arzt Postel dann doch noch auf: Die Eltern einer Ärztin des Krankenhauses kamen aus Flensburg zu Besuch. Ihnen kam der Name Postel bekannt vor, woraufhin er enttarnt wurde. Postel wurde zu vier Jahren Haft verurteilt und schrieb ein Buch über seine Erlebnisse.

Sehen Sie hier das Interview mit der ganzen Geschichte.

  • 1977 – Postel fälscht seine erste Urkunde, um sich dem Wehrdienst zu entziehen. Er behauptet in theologischer Ausbildung zu sein, obwohl er diese Ausbildung abgebrochen hat. Jahrelang schickt er regelmäßig gefälschte Ausbildungsnachweise an das Kreiswehrersatzamt. Die Fälschung fällt erst Jahre später auf. 1977 – Postel erschleicht sich mit einem falschen Abiturzeugnis eine Stelle als Rechtspflegeanwärter beim Oberlandesgericht Dresden. Nach wenigen Monaten wird er enttarnt und zu Sozialstunden verurteilt. 1979 – Postel wird erstmals zum falschen Doktor. Er gibt sich als Arzt aus, um seine Wohnungssuche zu erleichtern. 1980 - Bei einer weiteren Wohnungssuche wird er mit einem falschen Ausweis der Zahnärztekammer erwischt. Strafe: 600 DM. 1980 – Postel fälscht ein weiteres Abiturzeugnis. 1981 erschleicht er sich mit gefälschten Dokumenten eine Arztstelle bei einem Oldenburger Krankenhaus. Er bewirbt sich gleich weiter und geht nach Bremen. Hier fühlt er sich von einem Richter, den er aus einem früheren Verfahren kennt, entdeckt. Er stellt sich selbst den Behörden. Strafe: 600 Euro. 1981 – Postel unterschlägt Geld während er als Aushilfe bei einem Rechtsanwalt arbeitet. 1982 – Während der Prozess in Bremen noch läuft, versucht sich Postel als angeblicher Sohn eines Generals der Luftwaffe bei der Bundeswehr einzuschleichen. Als der Divisionsarzt Originalurkunden verlangt, fliegt alles auf. 1982 – Mit zahlreichen gefälschten Urkunden wird Postel stellvertretender Amtsarzt in Flensburg. Seine medizinische Inkompetenz fällt schnell auf, an einen Hochstapler denkt aber niemand. Man verlangt ein Arbeitszeugnis. Postel fälscht es. Aufgrund des Drucks entschließt sich Postel schließlich, die Stelle aufzugeben. 1983 – Postel bekommt mit neu gefälschten Unterlagen einen Posten bei der Universitätsnervenklinik in Kiel. Er schafft es sogar, ein Dienstsiegel der Gesundheitsbehörde Bremen zu fälschen, indem er einen Stempelhersteller übertölpelt. Alles fliegt auf, als Postel zwei Ausweise mit gleichem Lichtbild, aber unterschiedlichen Namen verliert. Er wird festgenommen. 1984 – Versicherungsbetrug. Postel lässt sich ein Fahrrad als gestohlen bezahlen, obwohl es sich noch in seinem Besitz befindet. 1984 – Postel wird in Bremen zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. 1985 – Ladendiebstahl. Postel entwendet in einem Kaufhaus Waren im Wert von 65,90 DM. 1986 – Postel wird wegen Fahrens ohne Führerschein zu einer Geldstrafe von 500 DM verurteilt. 1986 – Die Wehrdienstentziehung wird aufgedeckt und abgeurteilt. Außerdem wird er wegen Unterschlagung verurteilt. Postel hat eine Richterin unter Verwendung falscher Titel gestalkt. Er lancierte falsche Presseartikel und terrorisierte sein Opfer mit Anrufen. 1986 – Postel will die Hochschulreife erwerben. Er gibt sich als Staatsbeamter des Kultusministeriums aus und lässt sich die Prüfungsfragen vorher an eine falsche Adresse schicken. Für die Zusendung bedankt er sich artig als falscher Doktor. 1991 – Postel wird wegen Beihilfe zur uneidlichen Falschaussage zu 900 DM Strafe verurteilt. 1994 – Postel bewirbt sich wieder als falscher Arzt. 1995 - Nach einer Station Berlin Brandenburg wird er als Oberarzt in Zschadrass eingestellt. Nach Aussage der dortigen Mitarbeiter drückt er sich vor allen Aufgaben, die seine mangelnde Kompetenz auffallen lassen könnten. Für die Gutachten, die er für Gerichte erstellt, lässt er sich zuarbeiten. 1997 - Durch Zufall wird er enttarnt und flieht.