MÜTTER
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Psychologe erklärt: Mütter und die Verantwortung

Warum fühlen sich Mamas oft für alles verantwortlich? Unser Experte erklärt: Professor Dr. Hans Jürgen Rumpf ist Psychologe und Professor an der Uni Lübeck.

Warum fühlen sich Mütter für alles verantwortlich?

Das liegt zum Teil an unseren Rollenverständnis. Wir haben zwar mittlerweile in der Theorie eine Gleichberechtigung von Frau und Mann, aber leider ist das nicht die Realität im täglichen Leben.
Es ist eben doch so, dass die Frauen sich zunehmend verantwortlich fühlen für die kleinen Dinge im Alltag. Und das sind sehr viele Dinge, das unterschätzt man häufig. Und es ist eine Überlastung, wenn man da mehrere Aufgaben hat und mehrere Dinge gleichzeitig regeln muss. Das ist oftmals den Partnern gar nicht so bewusst. Das sehen sie erst, wenn sie mal tauschen, also wenn der Mann das Ganze übernehmen muss. Er macht dann aber oft nur das angenehme Maß und übernimmt nicht alles, was die Frau normalerweise stemmt.
Außerdem haben die Frauen dabei oft die Vorstellung, dass alles perfekt sein muss, dass zum Beispiel die Wohnung immer sauber sein muss. Und leider ist das oft unerreichbar.

Der Psycho-Hack:

Es ist erstmal gut, wenn man einen Status quo erhebt - also was mache ich eigentlich alles, was gehört alles dazu?
Und dann überlegt man sich Dinge, die man vielleicht einfach weglassen oder dem Partner übergeben kann. Da sollte man klare Regelungen treffen und zu Lösungen kommen, damit man die Last gleichmäßig verteilt und eben auch Abstriche macht – es muss nicht immer alles sein.
Ganz wichtig ist, an der Stelle gut zu kommunizieren, also sich das mit dem Partner zusammen anzuschauen und nicht in Vorwürfe zu verfallen.
Also nicht sagen: „Du nimmst den Mülleimer nie mit raus“, sondern zu sagen „ich bin belastet und habe hier an der Stelle zu viel, das müssen wir besser aufteilen“.